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Respekt

Erstmal Respekt, dass ihr es alle geschafft habt, trotz meiner Unfähigkeit im richtigen Gasthof rechtzeitig zu reservieren. Darauf möchte ich zu Beginn mein Glas mit euch erheben.

Mit eurer Spontanität habt ihr euch Respekt bei mir verschafft. Aber was war dieser Respekt noch gleich? 

Wikipedia titelt:

Respekt (von lateinisch respectio „Rückschau, Einschätzung, Betrachtung“, im Sinne von „Beurteilung“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution.

Für mich heißt das, dass ich respektvoll bin, wenn ich die Meinung und die Taten einer anderen Person würdige. Und dabei versuche Verständnis für diese zu erbringen oder mich fair mit ihnen auseinandersetze.

Wir benutzen das Wort Respekt oft unbewusst in unserer Sprache um auszudrücken, dass wir die andere Person gehört haben und deren Meinung würdigen wie z.B. in Phrasen wie bei allem Respekt, ohne respektlos wirken zu wollen, etc. Oft ist es auch nur Ausdruck der Wertschätzung, wie Jo Respekt!

Petrus hat in einem seiner Briefe ganz speziell darauf hingewiesen wem dieser Respekt zu teil werden sollte. In Petrus 1 2,17 steht nach Luther „Tut Ehre jedermann, habt Brüder lieb; fürchtet Gott, ehret den König!“. Die Volxbibel hat das in die heutige Zeit übertragen. „Werdet nicht arrogant, geht mit anderen Menschen respektvoll um. Liebt eure Glaubensgeschwister. Vor Gott sollt ihr auch riesengroßen Respekt haben. Und respektiert auch die Regierung.“

Ganz schön viele Leute, denen wir mit Respekt begegnen sollen. Leider ist das nicht immer so einfach heutzutage auch nicht selbstverständlich. Seinen Glaubensgeschwistern respektvoll gegenüber zu treten ist da noch recht einfach. Ich interpretiere als Glaubensgeschwister auch Familie und Freundes Gruppen, die eine ähnliche Meinung vertreten. Und da haben wir es schon die Meinungen meiner Glaubensgeschwister sind ähnlich, dass macht es einfacher sie zu respektieren. Auch kennen mich diese Leute gut und wissen in vielen Situationen wie ich Dinge meine. Da muss ich nicht so aufpassen was ich sagen. Also Respekt für Glaubensgeschwister ist kein Problem.

Gott soll ich auch krass respektieren. Das ist auch einfach, ist schließlich in unserem Glauben tiefverankert.

Aber jetzt soll ich auch noch alle anderen Menschen zumindest respektieren. Und jetzt wird’s knifflig. Die haben nämlich nicht zwangsläufig die gleiche Meinung wie ich und vielleicht sogar einen anderen Glauben und andere Ansichten und wenn‘s richtig blöd läuft auch noch andere Wertevorstellungen. Aber kann man jemandem Respekt erweisen, der oder die vielleicht von Gerechtigkeit oder Rechtschaffenheit eine komplett andere Meinung hat? Ich glaube ja! Das heißt ich bin mir sicher, ja! Man muss ja nicht gut heißen was die Person oder Gruppe macht und man kann auch total dagegen sein. Trotzdem kann man jeden anhören und ausreden lassen, Meinungen und Beiträge wertschätzen und sachliche Diskussionen führen. Oft gibt es nicht die eine Wahrheit oder Lösung. Und wir wollen schließlich auch, dass unsere Meinungen und Beiträge respektiert werden.

Und jetzt zum Schluss steht da in der Bibel noch man soll den König oder heute die Regierung respektieren. Damit tu ich mich in momentan sehr hart. Wie soll das gehen, wenn die Regierung den Eindruck erweckt sich in letzter Zeit selbst nicht mit Respekt zu begegnen? Die Sprachwahl zum Beispiel in der Asylpolitik zeugt nicht gerade von respektvollem Umgang. Umso wichtiger ist es, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen und unseren Mitmenschen ein Vorbild sind, trotzdem die Arbeit unseres Staatsapparats respektieren und aber auch eine eigene Meinung bilden und diese kundtun. Wir sollten Nächstenliebe und respektvollen Umgang vorleben und weitertragen.

Und wie könnte man da besser damit anfangen, als bei einer angeregten Diskussion unter Glaubensgeschwistern mit dem ein oder anderen Bier.

Prost!!!

Goli – Tischrede Beten und Bier Tour 2018 / Dorfen