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Tansania

Projekt der Evangelischen Jugend im Dekanat Freising

Unser Projekt in Tansania ist die Unterstützung der Secondary School „Tumaini“

Wir besuchten Tumaini wieder im August 2013. Hier gibt’s Bilder von der Reise.

„Tumaini“, Suaheli für „Hoffnung“, ist eine Secondary School (6.-9- Klasse) in Malinyi, Tansania. Gegründet wurde die Schule 1996 mit Hilfe von Spendengeldern aus dem Dekanat Freising, sowie aus Amerika und der Niederlande. Die Schule war anfangs für 60 Schüler eingerichtet und wird mittlerweile von 450 Schülern besucht. Die meisten Schüler sind zwischen 13 und 21 Jahren alt und leben in der Schule wie in einem Internat. Sie wohnen dort in mehreren Schlafhäusern und teilen sich ihre Zimmer jeweils mit ca. 5 anderen Schülern. Da es keine Türen gibt, hat man außer einer kleinen Kiste, die als Schrank dient, nur wenig Privatsphäre, was aber nichts Ungewöhnliches in Tansania ist.

Jeder Mensch braucht etwas Platz für sich. In dem Internat teilen sich bis zu 8 Schülerinnen einen kleinen Raum. Wegen des Bettenmangels rotieren die Schülerinnen ständig, damit jedeR ab und zu alleine in einem Bett schlafen kann (Betten sind ca. 80 cm breit). Wir wollen uns dafür einsetzen, dass alle Schülerinnen wenigstens einen kleinen Rückzugsort und Privatsphäre haben und guter Schlaf gesichert ist. Wir als Schülerinnen und Studentinnen wissen, dass guter Schlaf wichtig ist, um einen guten Schulabschluss zu meistern.

In der Freizeit haben die Schüler die Möglichkeit sich auf dem großen Sportplatz beim Fußball-, Volleyball- oder Basketballspielen sportlich zu verausgaben oder im Schulshop einkaufen zu gehen; hier gibt es alles Wichtige von Always- Binden bis Zahnpasta. Sehr modern sind auch die neuen Kochstellen und Töpfe die 2006 gespendet wurden; seitdem gibt es auch für die steigende Zahl an Schülern jeden Tag 2 warme Mahlzeiten, bei dennoch geringem Brennholzbedarf.

Trotz dieser Fortschritte gibt es aber noch immer Einiges zu tun: Da die bestehenden Brunnen in Tumaini schon sehr alt sind, lässt die Wasserqualität des Trinkwassers leider sehr zu wünschen übrig. Aus diesem Grund wurden bereits Anfang dieses Jahres Bohrungen und Wasserproben für einen neuen Brunnen vorgenommen. In dieser Woche sind nun die großen Bohrgeräte endlich in Tumaini eingetroffen und graben den 80-100 m tiefen Brunnen. Da aber auch die Wasserleitungen zum Teil beschädigt sind, so dass die Mädchenwaschräume kein fließendes Wasser mehr haben, werden außerdem die bestehenden Leitungssysteme der Schule saniert und eine Wasserpumpe mit Generator und ein neuer Wasserturm installiert.

Ein weiteres Problem ist ein fehlender Computerzugang. Zwar gibt es einen Computerraum und auch einige Computer, allerdings funktioniert nur noch einer davon und der auch eher unzuverlässig. Ein Computerzugang wäre aber sehr wichtig, zum einen zur Erstellung von Proben und Klausuren und zum anderen damit die Schüler EDV-Kenntnisse erwerben können. Damit in Zukunft die meist kleinen Fehler an den Computern und auch generell technische Probleme selbst behoben werden können, wird derzeit, mit Hilfe von Spenden, ein junger Tansanier zum Elektriker ausgebildet. Er wird voraussichtlich 2011 seine Ausbildung beenden und arbeitet dann als Hausmeister in Tumaini.

Neben diesen Projekten unterstützt der Dekanatsmissionsausschuss aber auch einzelne Schüler. Auf Grund schlechter Ernten (95% der Schüler stammen aus Bauernfamilien) oder schlecht bezahlten Berufen, können manche Eltern das Schulgeld für ihre Kinder nicht länger aufbringen. Würde der Ausschuss das Schulgeld (350 Euro/ Jahr) nicht aufbringen, müssten die Schüler die Schulzeit ohne Abschluss abbrechen.

Aber auch im deutsch-tansanischen Jugendaustausch sehen die Partnerbeauftragten eine wichtige Aufgabe. So soll es, wie bereits begonnen, alle zwei Jahre abwechselnd einen Besuch der Tansanier und Deutschen geben. Nachdem uns 2006 fünf Tansanier hier in Freising besucht hatten, reisten letztes Jahr neun deutsche Jugendliche und zwei Erwachsene nach Tumaini. Wir durften dort den Alltag der Schüler hautnah miterleben. So nahmen wir am täglichen Morgengebet teil, besuchten einige Unterrichtsstunden, besuchten das örtliche Krankenhaus, sangen im sonntäglichen Gottesdienst, halfen in der Lehmgrube Ziegel für die neue Versammlungshalle zu formen und hatten mit unserer Austauschgruppe viele Gespräche über Glauben, Träume und Wünsche. Wir alle genossen die Zeit sehr und lernten dabei viel sowohl über die tansanische Kultur, als auch über unsere eigene europäische Kultur. Auf Grund der wunderbaren Zeit in Tansania freuen wir uns schon sehr darauf sie 2010 mit derselben Gastfreundlichkeit, die sie uns entgegengebracht haben, in Deutschland zu empfangen. Karibu sana!
Claudia F.

Im Sommer 2008 waren Jugendliche aus dem Dekanat in Tumaini.

Infos und Kontakt: Stefanie Endruweit