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Ich glaub, ich wähl…

Mit diesem Slogan wirbt unsere Landeskirche in diesen Tagen für eine hohe Wahlbeteiligung an den Kirchenvorstandswahlen am 21. Oktober. Schon eine Woche vorher sind Landtagswahlen in Bayern. Damit haben wir in den nächsten Wochen wichtige Entscheidungen zu treffen, die über die Geschicke in unserer Kirche sowie in unserer Gesellschaft entscheiden. Auch wir jungen Menschen werden dabei dazu aufgefordert unsere Stimme abzugeben. Im Gegensatz zur Landtagswahl, die Wahl ist ab 18, dürfen bei den KV Wahlen auch schon konfirmierte ab 14 Jahre abstimmen.
Jede Wahl hat ihre ganz eigenen Auswirkungen auf die Zukunft und daher sollte jede Stimme gut überlegt sein. Aber ich will euch hier und heute nicht sagen wen ihr wählen sollt. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und das ist auch gut so.

Ich möchte darüber reden warum insbesondere junge Menschen Wählen gehen sollten um ihre Stimme abzugeben. Und dazu schauen wir erstmal auf ein paar Beispiele-Aussagen warum nicht gewählt wird:

„Da muss ich ja zum Wahllokal gehen und das an einem Sonntag da hab ich echt keine Lust und mach lieber was Spannendes.“

„Es ist doch egal ob ich wähl, es ändert sich ja doch nichts“

„Ich hab keine Ahnung wen oder welche Partei ich wählen soll. Und die Leute, die bei der KV Wahl antreten kenn ich auch nicht.“

„Ich bin gegen das System und Wählen ist Teil des Systems, also wähle ich nicht“

„Die ganze Politik ist doch eh nur was für alte Leute niemand kümmert sich um uns Jugendliche und in der Kirche pff… noch schlimmer.“

Und ich sag euch, all diesen Widrigkeiten zum Trotz nutzt die Chance eure Stimme abzugeben.

Ich kann verstehen, dass Leute an einem Sonntag vielleicht was Besseres, Spannenderes zu tun haben, oder manche Menschen sind auch faul. Aber das ist keine Ausrede nicht zu wählen. Die Kirchenvorstandswahl ist eine Briefwahl, das geht gemütlich von zuhause. Und auch für die Landtagswahl hat man die Möglichkeit Briefwahl zu beantragen. Und dann kann man sich die Wahlunterlagen auch noch gemütlich daheim anschauen. Also Faulheit zählt nicht.

Wenn alle Leute, die sich sagen: „Es ändert sich eh nichts“ nicht abstimmen, dann kann es gut sein, dass sich wirklich nichts ändert. Jede Stimme zählt gleich viel, aber wenn ihr Veränderung wollt, dann müsst ihr eure Stimme auch abgeben. Also auch diese Ausrede ist keine.

Ich kenn mich nicht aus in der Politik bzw. ich kenn die Leute nicht, die ich da wählen soll. Das versteh ich total. Es ist nämlich wirklich kompliziert hier den Überblick zu behalten. Für die Landtagswahlen gibt es im Internet viele offizielle Informationsquellen. Ich finde den Wahl-o-mat immer ganz gut um einen Überblick zu bekommen. Oder man redet einfach mit Leuten, die sich besser auskennen, Eltern oder Freunde zum Beispiel. Wenn man dann vor dem Wahlzettel sitzt und direkt Personen wählen darf und soll, dann hilft es auch sich den Beruf oder das Geschlecht der zu Wählenden anzuschauen, um so vielleicht Vielseitigkeit zu fördern. Auch hier kein Hindernis für die Wahl.

Die Sache mit dem System ist ein bisschen so wie das mit dem „Es ändert sich eh nichts“. Aber für den Unmut am System gibt es auch Parteien und Personen, die diesen repräsentieren. Aber hier gilt immer zu bedenken: „Ein neues System muss nicht zwangsläufig ein besseres sein.“ Trotzdem ist Veränderung eine wichtige Stütze der Demokratie. Also kann man auch Kritik am System mit seiner Stimme kundtun. Und das gilt für die Kirche genauso wie für die Politik.

Politik und Kirche ist nur für alte Menschen. Da muss ich teilweise zustimmen. Viele politischen Programme sind zu einem großen Teil auf die ältere Bevölkerung zugeschnitten. Aber da kann man wegen dem Demographischen Wandel auch die meisten Stimmen holen. Jetzt kommt aber der Umkehrschluss. Wenn mehr junge Leute zur Wahl gehen gibt es für einzelne Personen und Parteien auch mehr Anreiz Politik für junge Menschen zu machen. Das ist naiv gedacht könnte aber aufgehen. Ein weiterer Punkt ist, dass wir oft nach Mitbestimmung schreien und dann sollten wir auch mitbestimmen, wenn wir die Möglichkeit haben. In der Kirche funktioniert das schon ganz gut. Bei den Kirchenvorstandswahlen vor 6 Jahren waren die jungen Menschen unter 30 Jahren die zweitgrößte Gruppe, die abgestimmt hat. Also weiter so. Es ist unsere Zukunft, über die wir in jedem Fall mitabstimmen sollten.

So, ich denke jetzt sind wir uns alle einig, dass es keinen Grund gibt nicht zur Wahl zu gehen. Ermutigt auch alle eure Freunde und eure Familie es euch gleich zu tun. GEHT WÄHLEN.

Und da Austausch und Diskurs ein wichtiger Baustein für die Entscheidungsfindung ist und weil ein geselliger Abend, auch mit einem Bier, dazu beitragen kann die Zunge zu lockern und die Diskussionsfreudigkeit anzuregen, möchte ich zum Abschluss mit euch anstoßen. In diesem Sinne auf einen schönen Abend und eine hohe Jugendwahlbeteiligung.

Goli – Tischrede Beten und Bier Tour 2018 / Erding